Fotos: Maximilian Ortner
Ich liebe Abwechslung!
Ich bin Thomas Kloiber und bald 20 Jahre alt. Ich arbeite leidenschaftlich gerne überall mit.
Dafür brauche ich immer einen Menschen an meiner Seite, der mich begleitet, mir vorzeigt,
mich unterstützt beim Selbermachen und mir im wahrsten Sinne des Wortes den Weg weist.
Er lässt mir dabei den Freiraum, wenn meine Konzentration und Energie mal nachlässt.
Zeit- und Ergebnisdruck mag ich nicht. Aber da bin ich nicht viel anderes als andere
Menschen. Nur die können solches halt leichter ertragen als ich.
Ich liebe Abwechslung. Daher habe ich verschiede Orte, an denen ich mich mit meiner
Arbeitsfreude einbringe:
einen Pferdehof in Koblach,
die Jet-Tankstelle in Dornbirn,
der Projektgarten in Feldkirch und
die Versand-Abteilung der Gebrüder Weiss-Filiale in Feldkirch.
Ich bekomme keine Bezahlung für mein Mitmachen. Mein Lohn ist das Mittunkönnen
und die viele Zuwendung der Menschen, die sich freuen, dass ich mit meinen BegleiterInnen komme
und ihnen ein wenig Arbeit abnehme.
Das ist mein Erfolgserlebnis und tut mir sehr wohl. "Thomas-Tag" nennen manche den Tag,
an dem ich zu ihnen komme.
Ich mache bei meinem Zug durch die Nachbarschaft (irgendwann muss ich ja mal auch allein ein paar
Schritte machen!) die gleiche Erfahrung: die freuen sich, wenn ich komme und mit Hand anlege
- beim Laubrechen, Holzeinräumen, Schneeschaufeln und auch mal beim Feiern!
Nachbarschaftshilfe sozusagen.
Weiterlernen und dann Dinge können, die ich vorher nicht gekonnt habe, ist mir ganz wichtig.
Mein Bruder studiert und ich auch. Da die Schule vorbei ist, habe ich Menschen, die mit mir lernen.
Mich draußen zu bewegen liebe ich auch - Schifahren, Rollerblades, schwimmen, Rad fahren,
wandern, Tischtennis; eigentlich gibt es nichts, was ich an sportlicher Betätigung nicht mag.
Ich brauche halt jemand, der das mit mir macht. Tanzen und Singen gehört ebenso zu meinem Leben.
Wie mein Hund und meine Katzen.
Ich bin sehr froh, dass die Menschen in meiner Familie, meiner Umgebung und in der Arbeit und
Gesellschaft mir helfen, ein meiner starken mentalen Behinderung angepasstes Lebens zu leben,
in dem ich mich entfalten darf und Erfüllung erleben.
Jede Hemmung, jeder Ausschluss, jede Grenze enttäuscht mich und macht mich wütend.
Aber das kann mir sicher jeder Mensch nachfühlen. Meine Behinderung setzt mir schon genug Grenzen!
Wenn meine Mitmenschen mir ermöglichen, diese Grenzen zu erweitern, tut das einfach nur gut.
(Meine Mutter hat hier für mich in Worte gefasst, was sie so bei mir beobachten kann. Ich selbst
kann das nicht.)
Dafür brauche ich immer einen Menschen an meiner Seite, der mich begleitet, mir vorzeigt,
mich unterstützt beim Selbermachen und mir im wahrsten Sinne des Wortes den Weg weist.
Er lässt mir dabei den Freiraum, wenn meine Konzentration und Energie mal nachlässt.
Zeit- und Ergebnisdruck mag ich nicht. Aber da bin ich nicht viel anderes als andere
Menschen. Nur die können solches halt leichter ertragen als ich.
Ich liebe Abwechslung. Daher habe ich verschiede Orte, an denen ich mich mit meiner
Arbeitsfreude einbringe:
einen Pferdehof in Koblach,
die Jet-Tankstelle in Dornbirn,
der Projektgarten in Feldkirch und
die Versand-Abteilung der Gebrüder Weiss-Filiale in Feldkirch.
Ich bekomme keine Bezahlung für mein Mitmachen. Mein Lohn ist das Mittunkönnen
und die viele Zuwendung der Menschen, die sich freuen, dass ich mit meinen BegleiterInnen komme
und ihnen ein wenig Arbeit abnehme.
Das ist mein Erfolgserlebnis und tut mir sehr wohl. "Thomas-Tag" nennen manche den Tag,
an dem ich zu ihnen komme.
Ich mache bei meinem Zug durch die Nachbarschaft (irgendwann muss ich ja mal auch allein ein paar
Schritte machen!) die gleiche Erfahrung: die freuen sich, wenn ich komme und mit Hand anlege
- beim Laubrechen, Holzeinräumen, Schneeschaufeln und auch mal beim Feiern!
Nachbarschaftshilfe sozusagen.
Weiterlernen und dann Dinge können, die ich vorher nicht gekonnt habe, ist mir ganz wichtig.
Mein Bruder studiert und ich auch. Da die Schule vorbei ist, habe ich Menschen, die mit mir lernen.
Mich draußen zu bewegen liebe ich auch - Schifahren, Rollerblades, schwimmen, Rad fahren,
wandern, Tischtennis; eigentlich gibt es nichts, was ich an sportlicher Betätigung nicht mag.
Ich brauche halt jemand, der das mit mir macht. Tanzen und Singen gehört ebenso zu meinem Leben.
Wie mein Hund und meine Katzen.
Ich bin sehr froh, dass die Menschen in meiner Familie, meiner Umgebung und in der Arbeit und
Gesellschaft mir helfen, ein meiner starken mentalen Behinderung angepasstes Lebens zu leben,
in dem ich mich entfalten darf und Erfüllung erleben.
Jede Hemmung, jeder Ausschluss, jede Grenze enttäuscht mich und macht mich wütend.
Aber das kann mir sicher jeder Mensch nachfühlen. Meine Behinderung setzt mir schon genug Grenzen!
Wenn meine Mitmenschen mir ermöglichen, diese Grenzen zu erweitern, tut das einfach nur gut.
(Meine Mutter hat hier für mich in Worte gefasst, was sie so bei mir beobachten kann. Ich selbst
kann das nicht.)
Fotos: Maximilian Ortner
Einblicke in mein Leben
Die 31-jährige Stephanie Rüscher wohnt mit ihren Eltern mitten in Andelsbuch in einem
gastfreundlichen Haus.
Sich mit anderen Menschen auszutauschen, Menschen zu unterstützen, sich um ihre Sorgen und Nöte
zu kümmern, ist Bestandteil des Alltags des Ehepaares Rüscher, beruflich als Arzt und Assistentin
und privat mit großem sozialen Engagement.
Engagiert und mit viel Offenheit begleiten sie ihre Tochter und ermöglichen ihr ein Leben
„in der Gesellschaft“.
Stephanie ist von klein auf den integrativen Weg gegangen. Sie war eines der ersten Integrationskinder in Kindergarten, Volks- und Hauptschule vor Ort.
Stephanie braucht Unterstützung und Assistenz, da sie sich zeitlich und örtlich nicht orientieren kann.
Sie versteht bekannte Wortbilder. Sie kann nicht lesen.
Sie weiß, dass eine Cola 2 Euro kostet, Brot zwischen 2 und 5 Euro, Kaffee und Kuchen 5 Euro.
Diese Kenntnisse nutzt sie, wenn sie am Dienstag mit Walter, einem ihrer Assistenten, auf dem Bregenzer Wochenmarkt einen ganzen Hecht und das passende frische Gemüse einkauft.
Dann kann am Abend der Besuch kommen.
Diese lebenspraktischen Dinge mit Unterstützung zu erlernen und zu erproben, beim Einkaufen
selbst zu bestellen und zu bezahlen, sich im Cafe verständlich zu machen, ihre Nichte und ihren Neffen
in die Spielgruppe und in den Kindergarten zu begleiten, mit dem Bus selbstständig von Andelsbuch
nach Bregenz und zurück zu fahren, lässt sie immer sicherer werden und stärkt ihr Selbstbewusstsein gewaltig.
Und, was am wichtigsten ist, lässt sie vor Freude strahlen.
Stephanies große Leidenschaft sind die Pferde. Sie betreibt mit Assistenz seit 2008 einen Pferdestall.
Sie bietet „Freude und Bewegung mit dem Pferd“ für Kinder und Erwachsene an, für Sportliche und für Menschen,
die auf dem Pferd therapeutische Anregung finden.
Sie arbeitet gemeinsam mit den Reitlehrern Robert und Manuel, der Hippotherapeutin Judith
und im Stall mit Ingrid.
4 Tage pro Woche ist Stephanie bis zu 6 Stunden/Tag mit der Arbeit rund um die Pferde beschäftigt.
Stephanie hat ein besonderes Gespür für Pferde. Sie führt das Pferd beim Reitunterricht und gibt dabei
sowohl dem Reiter als auch dem Pferd Sicherheit.
Stephanie selbst ist eine sehr sportliche Reiterin. Galopp ist ihre Lieblingsgangart.
Durch die Aufgaben im Stall, ihrem Umgang mit Pferden und Reitern hat sich Stephanie persönlich und
sozial sehr weiterentwickelt. Ihre Arbeit wird bezahlt und sie bekommt Anerkennung.
Stephanie konnte 7 Jahre lang in der Tierarztpraxis Oskar Sutterlüty Erfahrung im Umgang mit Tieren sammeln.
Hier konnte sie außer bei Pferden, auch bei Kühen, Schweinen, Hunden und Katzen ihr intuitives Talent einsetzen.
Bei ihrem Spagat-Arbeitsplatz sind die zwischenmenschlichen Beziehungen, das Schwätzchen mit Bauer und Bäuerin, mit Herrchen und Frauchen nie zu kurz gekommen.
So ist sie auch in ihrer Freizeit gerne unterwegs, sei es bei einem Konzert im Bahnhof Andelsbuch,
beim Tanzen auf einem Ball oder Fest, oder neuerdings Händchen haltend mit ihrem Freund Johannes
beim Spazierengehen.
gastfreundlichen Haus.
Sich mit anderen Menschen auszutauschen, Menschen zu unterstützen, sich um ihre Sorgen und Nöte
zu kümmern, ist Bestandteil des Alltags des Ehepaares Rüscher, beruflich als Arzt und Assistentin
und privat mit großem sozialen Engagement.
Engagiert und mit viel Offenheit begleiten sie ihre Tochter und ermöglichen ihr ein Leben
„in der Gesellschaft“.
Stephanie ist von klein auf den integrativen Weg gegangen. Sie war eines der ersten Integrationskinder in Kindergarten, Volks- und Hauptschule vor Ort.
Stephanie braucht Unterstützung und Assistenz, da sie sich zeitlich und örtlich nicht orientieren kann.
Sie versteht bekannte Wortbilder. Sie kann nicht lesen.
Sie weiß, dass eine Cola 2 Euro kostet, Brot zwischen 2 und 5 Euro, Kaffee und Kuchen 5 Euro.
Diese Kenntnisse nutzt sie, wenn sie am Dienstag mit Walter, einem ihrer Assistenten, auf dem Bregenzer Wochenmarkt einen ganzen Hecht und das passende frische Gemüse einkauft.
Dann kann am Abend der Besuch kommen.
Diese lebenspraktischen Dinge mit Unterstützung zu erlernen und zu erproben, beim Einkaufen
selbst zu bestellen und zu bezahlen, sich im Cafe verständlich zu machen, ihre Nichte und ihren Neffen
in die Spielgruppe und in den Kindergarten zu begleiten, mit dem Bus selbstständig von Andelsbuch
nach Bregenz und zurück zu fahren, lässt sie immer sicherer werden und stärkt ihr Selbstbewusstsein gewaltig.
Und, was am wichtigsten ist, lässt sie vor Freude strahlen.
Stephanies große Leidenschaft sind die Pferde. Sie betreibt mit Assistenz seit 2008 einen Pferdestall.
Sie bietet „Freude und Bewegung mit dem Pferd“ für Kinder und Erwachsene an, für Sportliche und für Menschen,
die auf dem Pferd therapeutische Anregung finden.
Sie arbeitet gemeinsam mit den Reitlehrern Robert und Manuel, der Hippotherapeutin Judith
und im Stall mit Ingrid.
4 Tage pro Woche ist Stephanie bis zu 6 Stunden/Tag mit der Arbeit rund um die Pferde beschäftigt.
Stephanie hat ein besonderes Gespür für Pferde. Sie führt das Pferd beim Reitunterricht und gibt dabei
sowohl dem Reiter als auch dem Pferd Sicherheit.
Stephanie selbst ist eine sehr sportliche Reiterin. Galopp ist ihre Lieblingsgangart.
Durch die Aufgaben im Stall, ihrem Umgang mit Pferden und Reitern hat sich Stephanie persönlich und
sozial sehr weiterentwickelt. Ihre Arbeit wird bezahlt und sie bekommt Anerkennung.
Stephanie konnte 7 Jahre lang in der Tierarztpraxis Oskar Sutterlüty Erfahrung im Umgang mit Tieren sammeln.
Hier konnte sie außer bei Pferden, auch bei Kühen, Schweinen, Hunden und Katzen ihr intuitives Talent einsetzen.
Bei ihrem Spagat-Arbeitsplatz sind die zwischenmenschlichen Beziehungen, das Schwätzchen mit Bauer und Bäuerin, mit Herrchen und Frauchen nie zu kurz gekommen.
So ist sie auch in ihrer Freizeit gerne unterwegs, sei es bei einem Konzert im Bahnhof Andelsbuch,
beim Tanzen auf einem Ball oder Fest, oder neuerdings Händchen haltend mit ihrem Freund Johannes
beim Spazierengehen.